Im Garten wird mir nie fad

Zitrusfrüchte, Rosen, Rhododendren, Azaleen, Kräuter, Steinobst, Gemüse und vieles mehr wächst im 5.000 Quadratmeter großen Park von Sepp Kiem in Algund. „Das Schönste an meinem Garten ist die Vielfalt, aber ebenso schön ist das Gefühl der Entspannung, sobald ich ihn betrete.“

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„Manche Menschen entspannen sich beim Golfen oder beim Segeln, ich bei der Gartenarbeit“, erzählt Sepp Kiem. Vor etwa dreißig Jahren hat er diese Leidenschaft für sich entdeckt. Damals reihten sich seine Termine nahtlos an- und übereinander, erzählt der Rechtsanwalt.  „Es gab für mich zwei Möglichkeiten: Entweder ich erleide einen Herzinfarkt oder ich beginne im Garten zu arbeiten."

Ich genieße die Ruhe und beobachte die Natur.

Eines hat der Hobbygärtner in all den Jahren gelernt: Man geht nur einmal in denselben Garten. „Manchmal laufe ich mehrmals am Tag an einem Strauch vorbei und plötzlich entdecke ich eine frisch geöffnete Blüte.“ Der von einer Landschaftsarchitektin angelegte Garten begeistert mit einer beeindruckenden Blütenpracht. Das gesamte Jahr über – auch im Winter – blüht irgendeine Blume oder ein Strauch.

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Ich bin ein Autodidakt

„Dabei geht auch einiges daneben, doch mit der Zeit habe ich viel dazugelernt“, erzählt Sepp Kiem. Seine Mutter hatte zwar einen großen Garten, in dem er als Kind oft helfen musste, doch begeistert hat ihn die Gartenarbeit damals nicht. Heute liebt er die Düfte, die Formen, die unterschiedlichen Farbschattierungen.

„Manche Menschen
entspannen beim Golfen,
ich bei der Gartenarbeit.“

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Im Garten vergesse ich die Zeit

Es gibt immer etwas zu tun, derzeit vorwiegend beim Wässern. Zusätzlich zur automatischen Beregnung gießt Sepp Kiem seine rund dreißig Zitronen-, Orangen- und Mandarinenbäume und die weiteren hundert Kübelpflanzen mit Plumbagos, Kassien, Kapernsträuchern und andere von Hand. Von Arbeit will er in diesem Zusammenhang nicht sprechen: „Wenn man etwas mit Leidenschaft macht, ist es keine Arbeit“, sagt er. Damit seine mediterranen Pflanzen den Winter schadlos überstehen, hat der Hobbygärtner eine eigene Orangerie gebaut.

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Selfie von daheim

“Ich habe mehrere Lieblingsplätze“, antwortet Sepp Kiem. „Ich mag den dunklen Eingangsbereich unter den schattenspendenden hohen Bäumen, mit den Rhododendren und Azaleen, aber auch den tortenförmig angelegten Kräutergarten, den Gemüsegarten und die Streuobstwiese.
Ab und zu schicken mir Kollegen Urlaubsfotos von verschiedenen Inseln, und ich antworte ihnen mit Fotos von meinem Schwimmteich und den Seerosen“, schmunzelt Sepp Kiem.

„Man geht nur einmal
in denselben Garten, denn
er ändert sich laufend.“

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Südtiroler Gärtnertipp

Pflanzen für saure Böden

Zitruspflanzen, Rhododendren, Azaleen, Kamelien, Magnolien und viele andere Pflanzen lieben einen niedrigen pH-Wert (unter 5,5).
Es ist zwar schwierig, den pH-Wert des Bodens zu senken, doch mit diesen Tipps gelingt es:

Mit Regenwasser gießen

Beim Gießen kein kalkhaltiges Wasser verwenden.

Eisenhaltige Dünger
sind anzuraten

Um das Gelbwerden der Triebspitzen zu vermeiden, sollen eisenhaltige Dünger verwendet werden. Das Ausbringen muss
am späten Abend oder frühen Morgen geschehen, denn bei zu hohen Temperaturen kann es zu Pflanzenschäden führen.

Humuszugaben
mit saurer Erde

Humuszugaben mit Nadelerde, Mulchmasse
mit Häcksel aus Nadelholz, Rasenschnitt, Eichenlaub, Sägespänen, Laub von Walnussblättern oder Kompost aus Trestern können den pH-Wert langsam senken.

Überwinterung von Agrumen

Zitruspflanzen sollen in hellen Räumen frostfrei überwintert werden. Sie müssen im Herbst gut eingewässert und während der Wintermonate ab und zu gegossen werden.